Pilze im Rasen – Ursachen und Gegenmittel

  • Beitrags-Kategorie:Rasen
  • Lesedauer:15 min Lesezeit
Inhaltsverzeichnis
Pilze im Rasen
Pilze im Rasen - Quelle Vanessa Bentley | stock.adobe.com

Pilze im Rasen – Was bedeutet das?

Das Auftreten von Pilzen im Rasen kann verschiedene Ursachen haben, oft sind es Anzeichen von Feuchtigkeitsungleichgewichten oder organischen Zersetzungsprozessen im Boden. Zu viel Feuchtigkeit, schlechte Drainage, Überbewässerung oder zu dichter Boden können die Pilzentwicklung fördern. Pilze können auch auf eine reiche Präsenz von organischem Material hinweisen, wie etwa verrottendes Holz oder verdichtete Grasreste, das sie als Nahrungsquelle nutzen.

Während die meisten Pilze dem Rasen nicht direkt schaden, können einige Arten auf Krankheiten oder ungesunde Rasenbedingungen hinweisen. Eine angemessene Rasenpflege, einschließlich ausgewogener Bewässerung, Aerifizierung, Rasenmähen und Düngen, kann helfen, das Wachstum von Pilzen zu minimieren und die Gesundheit des Rasens zu fördern.

Ursachen für Pilze im Rasen

Herbstsaison ist Pilzsaison. Das trifft nicht nur auf den Wald zu, sondern kann auch den eigenen Rasen betreffen. Aber nicht nur im Herbst können Pilze vermehrt aus dem Rasen sprießen. Je nach Art können Sie auch im Frühjahr oder Sommer auftreten. Pilze im Rasen treten auf, wenn die Bedingungen für ihr Wachstum ideal sind. Zu verstehen, was Pilze für das Wachstum brauchen hilft einen Pilzbefall vorzubeugen.

Hier sind die häufigsten Ursachen für das Auftreten von Pilzen im Rasen:

  1. Übermäßige Feuchtigkeit: Zu viel Wasser durch übermäßige Bewässerung, schlechte Drainage oder lange Regenperioden schafft eine feuchte Umgebung, die Pilze begünstigt.
  2. Organisches Material: Pilze ernähren sich von organischen Materialien im Boden, wie abgestorbenen Wurzeln, Stroh und verrottenden Blättern. Eine Ansammlung solcher Materialien bietet eine ideale Nahrungsquelle für Pilze.
  3. Schlechte Belüftung: Verdichteter Boden und schlechte Luftzirkulation fördern ebenfalls das Pilzwachstum, da sie feuchte Bedingungen aufrechterhalten.
  4. Schatten: Schattige Bereiche trocknen langsamer aus, was zu einer erhöhten Feuchtigkeit führt, die Pilze bevorzugen.
  5. Ungleichmäßiger pH-Wert des Bodens: Ein Boden, der nicht im idealen pH-Bereich liegt, kann die Entwicklung von Pilzen begünstigen.
  6. Nährstoffungleichgewicht: Ein Mangel oder Überschuss an bestimmten Nährstoffen kann den Rasen anfälliger für Pilzbefall machen.
  7. Übermähter oder gestresster Rasen: Ein Rasen, der zu kurz geschnitten ist oder unter Stress steht (z.B. durch Trockenheit oder Nährstoffmangel), ist anfälliger für Krankheiten und Pilzbefall.
  8. Klimatische Bedingungen: Feucht-warmes Wetter ist ideal für die meisten Pilzarten, während trockene Bedingungen ihr Wachstum hemmen können.

Essbar oder giftig – Pilze im Rasen bestimmen

Nicht jeder Pilz ist giftig, aber auch nicht jeder Pilz ist essbar! Deshalb ist es wichtig zu wissen, welcher Pilz im eigenen Garten aus dem Rasen wächst. Die Bestimmung, ob Pilze im Rasen essbar oder giftig sind, erfordert Fachkenntnisse und sollte sehr vorsichtig angegangen werden. Viele Pilze sind schwer zu identifizieren, und essbare Arten können leicht mit giftigen verwechselt werden. Hier sind einige Schritte und Tipps, wie man Pilze im Rasen am besten bestimmen kann:

  1. Pilzführer und Bestimmungsbücher: Nutzen Sie detaillierte Pilzführer oder Bestimmungsbücher mit klaren Fotos oder Zeichnungen, um die Merkmale der Pilze zu vergleichen. Achten Sie auf spezifische Merkmale wie Hutform, Farbe, Lamellen, Stiel und eventuelle Verfärbungen.
  2. Apps zur Pilzbestimmung: Es gibt Apps, die beim Identifizieren von Pilzen helfen können. Allerdings sollten diese nur als Hilfsmittel betrachtet werden, da die Genauigkeit nicht immer gewährleistet ist.

Beim Finden eines unbekannten Pilzes ist es hilfreich, Fotos zu machen und Merkmale wie Standort, Wachstumsumfeld, Geruch und Farbveränderungen beim Anschneiden zu notieren. Berühre unbekannte Pilze nicht mit bloßen Händen und verzehren diese nicht! Selbst bei Pilzen, die als essbar identifiziert wurden, sollten Menschen mit Vorsicht herangehen, da individuelle Unverträglichkeiten bestehen können.

Die sicherste Regel bei der Pilzbestimmung ist: Bei Unsicherheit, den Pilz nicht zu verzehren. Die Risiken einer Fehlidentifikation können schwerwiegend sein, da einige giftige Pilze ernsthafte Gesundheitsprobleme oder sogar tödliche Folgen haben können.

Was sind die häufigsten Pilzsorten im heimischen Rasen?

Im heimischen Rasen können verschiedene Pilzarten wachsen, die nicht unbedingt schädlich für den Rasen sind, sondern natürliche Bestandteile des Ökosystems darstellen. Hier sind einige der häufigsten Pilzsorten, die in Rasenflächen auftreten können:

  1. Hexenringe (Märzenbecher und andere Arten): Diese Pilze bilden charakteristische Kreise oder Halbkreise im Rasen. Der Boden innerhalb des Kreises kann trockener sein und anders aussehen als der umgebende Rasen.
  2. Heudüngerling (Panaeolus foenisecii): Dieser kleine Pilz tritt häufig auf Rasenflächen auf und ist an seinem dunklen Hut und dünnen Stiel erkennbar. Er ist in der Regel harmlos für den Rasen.
  3. Erdsterne (Geastrum spp.): Erdsterne sind eine faszinierende Pilzgruppe, die sich durch ihre sternförmige Form auszeichnet, wenn sie reif sind. Sie sind eher selten, können aber in Rasenflächen auftreten.
  4. Tintlinge (Coprinus spp.): Einige Tintlingsarten wachsen gerne auf Rasenflächen, wie zum Beispiel der Schopf-Tintling. Sie sind bekannt dafür, dass sie schnell wachsen und ebenso schnell wieder zerfallen, oft innerhalb eines Tages.
  5. Falsche Pfifferlinge (Hygrophoropsis aurantiaca): Diese Pilze können manchmal in Rasenflächen auftreten, besonders in der Nähe von Holz oder verrottendem Material. Sie sehen Pfifferlingen ähnlich, sind aber nicht verwandt.
  6. Boviste (Gattung Lycoperdon): Boviste sind kugelförmige Pilze, die auf Rasenflächen wachsen können. Wenn sie reif sind, setzen sie Sporen frei, wenn Druck auf sie ausgeübt wird.

Müssen Pilze aus dem Rasen entfernt werden?

Ob Pilze aus dem Rasen entfernt werden müssen, hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich ästhetischer Präferenzen, der Art des Pilzes und der Nutzung des Rasens. Hier sind einige Gründe, die für die Entfernung der Pilze aus dem Rasen zu entfernen:

  1. Ästhetik: Viele Menschen entscheiden sich dafür, Pilze zu entfernen, weil sie das Erscheinungsbild ihres Rasens beeinträchtigen. In diesem Fall können Pilze einfach von Hand oder mit einem Werkzeug entfernt werden.
  2. Sicherheit: Wenn in Haushalten mit kleinen Kindern oder Haustieren Pilze wachsen, ist es ratsam, diese zu entfernen, um zu verhindern, dass sie versehentlich verzehrt werden, da einige Pilze giftig sein können.
  3. Gesundheit des Rasens: Die meisten Pilze sind für den Rasen nicht schädlich und sind oft ein Zeichen eines gesunden Bodenökosystems. Sie können aber auch dem Rasen Wasser und Nährstoffe entziehen, wenn sie übermäßig auftreten.  Es gibt jedoch einige Pilzarten, die Krankheiten in Rasenpflanzen verursachen können. Diese sollten behandelt werden, um die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern.


Wenn du dich entscheidest, Pilze zu entfernen, ist es wichtig, dies sorgfältig zu tun, um die Verbreitung der Sporen zu minimieren. Das Entfernen der sichtbaren Teile des Pilzes verhindert nicht unbedingt sein Wiederauftreten, denn das Myzel, also der vegetative Teil des Pilzes, bleibt im Boden. Langfristig ist es effektiver, die Bedingungen zu ändern, die das Pilzwachstum begünstigen, wie beispielsweise die Verbesserung der Belüftung, die Reduzierung der Bewässerung und die Entfernung von überschüssigem organischem Material.

Pilzkrankheiten – Pilze ohne Fruchtkörper im Rasen

Pilze sind nicht immer durch ihre Fruchtkörper sichtbar, und viele Pilzkrankheiten im Rasen manifestieren sich, ohne dass typische Pilzstrukturen wie Hut und Stiel auftreten. Ein Rasen kann von Pilzkrankheiten befallen sein, selbst wenn keine offensichtlichen Pilze zu sehen sind.

Die Symptome solcher Krankheiten können vielfältig sein, wie beispielsweise unerklärliche braune Flecken, kahle Stellen, Verfärbungen oder ein allgemein ungesundes Aussehen des Rasens. Diese Anzeichen resultieren aus dem Befall durch das Myzel des Pilzes, das im Boden oder innerhalb der Graspflanzen selbst lebt und arbeitet. Es ernährt sich von den Rasenpflanzen, was zu Krankheitssymptomen führt.

Die Bekämpfung solcher Pilzkrankheiten erfordert oft spezifische fungizide Behandlungen und Änderungen in der Rasenpflege, um die Bedingungen, die das Pilzwachstum fördern, zu minimieren und die Gesundheit des Rasens zu unterstützen.

FAQ Pilze im Rasen:

Pilze im Rasen wachsen aufgrund idealer Bedingungen wie hoher Feuchtigkeit, organischem Material im Boden und geeigneten Temperaturen. Sie sind oft ein Zeichen eines gesunden Ökosystems, da sie organisches Material abbauen und helfen, Nährstoffe im Boden zu zirkulieren.

Sind die Pilze in meinem Rasen schädlich?

Die meisten Pilze im Rasen sind harmlos und stellen keine direkte Bedrohung für den Rasen dar. Einige können jedoch ästhetisch störend sein, und in seltenen Fällen können bestimmte Pilzarten Rasenkrankheiten verursachen.

Können die Pilze in meinem Rasen giftig sein?

Einige Pilze können giftig sein, und es ist ratsam, sie nicht zu verzehren, besonders wenn man nicht sicher ist, um welche Art es sich handelt. Bei Haushalten mit Kindern oder Haustieren ist es am besten, die Pilze zu entfernen, um eine versehentliche Einnahme zu vermeiden.

Wie kann ich Pilze in meinem Rasen loswerden?

Um Pilze loszuwerden, können Sie die Fruchtkörper vorsichtig entfernen, die Bewässerung reduzieren, den Rasen belüften und überschüssiges organisches Material entfernen. In hartnäckigen Fällen können auch Fungizide eingesetzt werden.

Kommen die Pilze wieder, nachdem ich sie entfernt habe?

Die Entfernung der Fruchtkörper verhindert nicht unbedingt, dass Pilze wieder auftauchen, da das Myzel im Boden verbleibt. Die beste Strategie, um ein Wiederauftreten zu verhindern, besteht darin, die Bedingungen, die ihr Wachstum fördern, zu ändern.

Die meisten Pilze im Rasen sind harmlos und stellen keine direkte Bedrohung für den Rasen dar. Einige können jedoch ästhetisch störend sein, und in seltenen Fällen können bestimmte Pilzarten Rasenkrankheiten verursachen.

Einige Pilze können giftig sein, und es ist ratsam, sie nicht zu verzehren, besonders wenn man nicht sicher ist, um welche Art es sich handelt. Bei Haushalten mit Kindern oder Haustieren ist es am besten, die Pilze zu entfernen, um eine versehentliche Einnahme zu vermeiden.

Um Pilze loszuwerden, können Sie die Fruchtkörper vorsichtig entfernen, die Bewässerung reduzieren, den Rasen belüften und überschüssiges organisches Material entfernen. In hartnäckigen Fällen können auch Fungizide eingesetzt werden.

Die Entfernung der Fruchtkörper verhindert nicht unbedingt, dass Pilze wieder auftauchen, da das Myzel im Boden verbleibt. Die beste Strategie, um ein Wiederauftreten zu verhindern, besteht darin, die Bedingungen, die ihr Wachstum fördern, zu ändern.

Pilze im Rasen vorbeugen:

Um das Auftreten von Pilzen im Rasen vorzubeugen, ist es wichtig, eine gesunde Rasenumgebung zu fördern und Bedingungen zu vermeiden, die Pilzwachstum begünstigen. Indem du verbeugst, kannst du das Pilzwachstum eindämmen und sparst dir später Mühe und Pilzmittel. Deshalb ist es sehr wichtig, bereits beim ersten, sichtbaren Pilz, diesen zu entfernen, bevor er seine Sporen weiter verteilen kann. Entscheidend ist aber auch die richtige Rasenpflege.

Hier sind einige effektive Strategien zur Vorbeugung von Pilzen im Rasen:

  1. Angemessene Bewässerung: Vermeide Überbewässerung und bewässere den Rasen früh am Morgen, damit das Wasser im Laufe des Tages verdunsten kann. Dies verringert die Feuchtigkeit auf den Blättern und reduziert das Risiko von Pilzbefall.
  2. Richtige Schnitthöhe: Halte den Rasen auf einer angemessenen Höhe, die für die spezifische Grasart geeignet ist. Zu kurz geschnittenes Gras ist anfälliger für Krankheiten und Stress, was Pilzbefall begünstigen kann.
  3. Regelmäßige Rasenpflege: Aerate den Rasen regelmäßig, um die Bodenverdichtung zu reduzieren und die Wasser- und Nährstoffaufnahme zu verbessern. Entferne Laub und anderes organisches Material, das Feuchtigkeit speichern und als Nährboden für Pilze dienen kann.
  4. Ausgewogene Düngung: Verwende Rasendünger gemäß den spezifischen Bedürfnissen deines Rasens. Ein Übermaß an Dünger, besonders Stickstoff, kann zu schnellem Wachstum und erhöhter Anfälligkeit für Krankheiten führen.
  5. Gesundes Bodenmilieu: Halte den Boden gesund durch regelmäßige Tests und Anpassungen des pH-Wertes auf 6 bis 7. Ein ausgewogenes Bodenmilieu unterstützt die Gesundheit der Graspflanzen, weshalb das Kalken des Rasens sinnvoll sein kann.
  6. Pflanzenauswahl: Wähle Grasarten oder -sorten, die für dein lokales Klima geeignet sind und eine natürliche Resistenz gegen lokale Krankheitserreger haben. Angesichts des Klimawandels kann ein dürreresistenter Rasen Sinn machen.
  7. Krankheitsüberwachung: Beobachte deinen Rasen regelmäßig auf Anzeichen von Krankheiten. Frühes Eingreifen kann die Ausbreitung von Krankheiten verhindern.

Gegenmittel von akutem Pilzbefall im Rasen:

Bei akutem Pilzbefall im Rasen, insbesondere wenn sichtbare Pilzfruchtkörper auftreten, gibt es mehrere Gegenmittel und Maßnahmen, die ergriffen werden können, um das Problem anzugehen und die Ausbreitung zu verhindern:

  1. Mechanische Entfernung: Entferne sichtbare Pilzfruchtkörper von Hand oder mit einem Werkzeug, um die Verbreitung von Sporen zu reduzieren. Trage dabei Handschuhe und entsorge die Pilze außerhalb des Gartens.
  2. Anpassung der Bewässerung: Reduziere die Wassermenge und vermeide, den Rasen abends zu bewässern, um die Feuchtigkeit auf den Grasblättern über Nacht zu verringern. Pilze gedeihen in feuchten Bedingungen, daher kann eine Reduzierung der Feuchtigkeit ihr Wachstum einschränken.
  3. Belüftung und Vertikutieren: Verbessere die Belüftung des Bodens durch Aerifizieren und entferne Rasenfilz, um die Boden- und Luftzirkulation zu fördern und somit ein weniger pilzfreundliches Umfeld zu schaffen. Vertikutieren und aerifizieren hilft dem Rasen und beugt Pilzwachstum vor.
  4. Rasenpflege optimieren: Stelle sicher, dass der Rasen auf die empfohlene Höhe gemäht wird, ohne ihn zu stark zu kürzen. Eine gesunde Rasenhöhe unterstützt die Vitalität der Graspflanzen.
  5. Fungizide: In schweren Fällen oder wenn die oben genannten Maßnahmen nicht wirksam sind, kann der Einsatz von Fungiziden in Betracht gezogen werden. Wähle ein für deinen Rasentyp geeignetes Fungizid und befolge die Anwendungshinweise genau. Es ist ratsam, vor der Anwendung den Rat eines Experten einzuholen.

Für Pilzkrankheiten, die sich nicht durch Fruchtkörper, sondern durch andere Symptome wie Flecken oder Verfärbungen zeigen, ist die korrekte Diagnose entscheidend. Ein Fachmann kann die spezifische Krankheit identifizieren und eine gezielte Behandlung empfehlen. Häufig ist auch hier der Einsatz von Fungiziden eine effektive Maßnahme, die jedoch genau auf den Krankheitserreger abgestimmt sein sollte.

Insgesamt ist die beste Strategie gegen Pilzbefall im Rasen die Prävention, indem man für optimale Wachstumsbedingungen und eine starke Rasengesundheit sorgt.

Mähroboter & weitere Rasenangebote: *

*Bilder führen zu Affiliate-Links

Werbung:

Facebook
Twitter
LinkedIn
WhatsApp
Telegram
Email

Bildnachweise:

Pilze im Rasen: Artikel-ID 102950835 © Vanessa Bentley | stock.adobe.com